1/3 aller Neugeborenen in Deutschland kommen heute per Kaiserschnitt zur Welt. Die WHO sagt aber aus: "Es gibt keinerlei Rechtfertigung für eine Kaiserschnittrate über 10 bis 15 %." Dafür sind mangelnde, d.h. häufig einseitige und verharmlosende Aufklärung über die weitreichenden Folgen eines Kaiserschnitts („schwere Bauchoperation“ Oblasser 2008) und vorschnell handelnde Ärzte verantwortlich. Dies hat wiederum verschiedene Gründe:
- Forensischer Druck, Angst vor gerichtlichen Konsequenzen/Klagen/Prozessen
- Zeitersparnis; forensische Entlastung; Sicherheitsdenken; finanzieller Aspekt
- Mangelhafte Ausbildung und fehlende Erfahrung: Pathologisierung des natürlichen Geburtsverlaufes aufgrund mangelnder Erfahrung; zunehmende Unfähigkeit, komplizierte Geburten (z.B. BEL) zu leiten
- Ungeduld: unnötige/verfrühte Geburtseinleitungen
- Bequemlichkeit: Bessere Planbarkeit einer
Kaiserschnitt-Geburt - erwähnte: Fehlende Hinweise auf
Sectio-Komplikationen/mangelnde Kenntnis
über mögliche Sectio-Folgewirkungen
Traumatisches Geburtserlebnis
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Durch eine nicht gewünschte Schnittentbindung fühlt sich die Mutter ausgeliefert. Gegen den eigenen Willen aufgeschnitten zu werden, ist ein sehr traumatisches Erlebnis.
In Deutschland wird der Wille der Mutter nicht respektiert. Möchte diese keinen (Not-)Kaiserschnitt, darf der Arzt, z.B. bei schlechtem (oder nicht ablesbarem CTG) dennnoch einen Kaiserschnitt vornehmen und auch ohne Aufklärung in Vollnarkose versetzten.
Überschrift des Abschnittes
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Oblasser, Caroline et al.: Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht. 2008. http://www.greenbirth.de/der-kaiserschnitt-hat-kein-gesicht_expertenmeinungen.pdf S.274-289.